Gestern Abend haben wir uns getrennt… nur für die Nacht! Die Jungs wollten unbedingt am Strand Zelten, mein Rücken verlangt nach einem echten Bed. Also haben wir uns in Lochmaddy getrennt und haben verabredet das ich morgens zum Campside zum Rest der Truppe stoße und wir dann von dort wieder zusammen weiterfahren.
Also habe ich mir ein nettes B&B gesucht und bin beim „Old Courthouse“ in Lochmaddy fündig geworden. Zwei andere waren schon ausgebucht, doch ich hätte es schlimmer treffen können. Das „Old Courthouse“ ist ein B&B das seid 1827 seine Betten müden Reisenden anbietet.
Doof ist das das W-LAN nur auf dem Treppenhaus funktioniert aber nicht auf meinem nem Zimmer, aber immerhin gibt es einen Internetzugang, ganz im Gegensatz zu Handyempfang. Kein Netz – das ist hier die Hauptanzeige auf meinem Handy. Dummerweise auch bei den andern.
Nach einer ruhigen Nacht, einer warmen Dusche und meinem ersten Porridge (gesalzener Haferbrei – typisch schottisch) zum Frühstück ma Bett ich mich frohen Mutes auf den Weg.
Da es ja nunmal kein mobiles Internet auf den Inseln gibt ist Google keine Hilfe wenn man den abgesprochenen Campground nicht findet.
Fast 2 Stunden fahre ich alle möglichen und unmöglichen Straßen ab um die Anderen zu finden, ohne Erfolg. Anrufen geht auch nicht, kein Handyempfang bei den Jungs.
Also gebe ich auf, schreibe Nico eine SMS das wir uns an der Fähre treffen und mach mich auf dem Weg zum Fährterminal um bei einem Kaffee auf die Anderen zu warten… so der Plan.
Aber kein Plan übersteht den Kontakt mit der Wirklichkeit, vor allen nicht wenn es am Fähranleger nichts gibt außer einem nicht funktionierenden WLAN, einer kleinen Windmühle und einer besseren Bushaltestelle gibt.
Um 12.00 Uhr bin ich der erste und für die nächste Stunde einzige Mensch weit und breit. Um 13.30 geht die Fähre und ab 13.00 trudeln andere Passagiere ein und Nico meldet sich das sie auf dem Weg sind.
Um 13.15 kommen die Jungs angefahren. Ich bin mittlerweile mit einem britischen Biker Päärchen ins Gespräch gekommen die von London nach Inverness gezogen sind und nun unter http://www.scotlandbybike.com geführte Motorradtouren durch Schottland anbietet. „It’s a lousy job, but someone has to do it!“ sagt er mit einem Augenzwinkern.
Nachdem wir erstmal auf der Fähre Richtung Isle of Lewis sind gibt er uns noch einige gute Tips für den Rest unserer Reise. Sehr nette Begegnung!
Nun nehmen wir von Leverburgh die nördlichen Inseln der äußeren Hebriden unter die Räder. Wir entscheiden uns gegen die direkten, gut ausgebauten Straßen der Westseite und entscheiden uns für die Singletrack-Roads auf der Ostseite der Insel und werden mit wahnsinnigen Landschaften entlohnt, man könnte meinen man wäre auf einen anderen Planeten. Andere Gegenden erinnern einen an die „Totensümpfe“ aus Herr der Ringe.
Die Singletracks ziehen sich schön kurvig durch die Insel bis wir dann in Tarbert wieder in die Zivilisation zurückkehren.
Danach geht es auf gut ausgebauten Straßen über die Isle of Harris zu unserer Übernachtungsmöglichkeit.
Wir wollen im Hostel im „The Gearrannan Blackhouses Museum“ übernachten. Die Blackhouses sind typische Wohnhäuser wie sie bis vor wenigen Jahrzehnten auf den Inseln üblich waren.
Das Hostel ist toll! Ich kann es jedem nur empfehlen. Das einzige Problem ist das es rundum somit wie nichts gibt, vor allem keine Einkaufsmöglichkeit oder Restaurants, und die Blackhouses sind für Selbstversorger.
Also schwingen wir uns auf die Bikes um noch etwas zu essen bekommen… und nach nur 20 km finden wir ein Restaurant… das keine Plätze mehr frei hat, 20 weiter Kilometer weiter finden wir endlich ein weiteres Restaurant in dem wir auch Plätze gibt.
Nach einem leckeren Essen geht es „Full Throttel“ zurück zu unsern Betten für diese Nacht. Als wir ankommen sind wir nicht mehr allein im Hostel. 5 Mädels haben auch eingecheckt. Mit 2 Belgierin, einer US-Amerikanerin, einer Inderin und einer Schweizerin sind wir ein sehr internationaler Haufen und bei einigen Gläsern Whiskey und Bier geht der Tag bei interessanten Gespächen zusende.