Unsere Schottland-Mopped-Tour 2017 – Day by Day!

Ich hab hier nochmal die Links zu den einzelnen Tagen unserer Motorradtour 2017 nach Tagen sortiert so das man sie schön in passender Reihenfolge lesen und betrachten kann.

 

Ich wünsche euch viel Spaß dabei, wir hatten jedenfalls reichlich davon und noch viel mehr… eine größere Erlebnissdichte hatte ich jedenfalls bei keinem anderen Urlaub davor.

Tag 1:

https://johnnys-world.com/2017/08/31/von-reichlich-zeit-bis-das-war-knapp-und-50-verluste/

 

Tag 2:

https://johnnys-world.com/2017/09/02/tag-2-sonniges-schottland-und-anderes-gutes/

 

Tag 3:

https://johnnys-world.com/2017/09/03/tag-3-lochs-und-glens-und-die-farbe-lila/

 

Tag 4:

https://johnnys-world.com/2017/09/04/tag-4-regen-ein-wiedersehen-und-einfach-mal-glueck-gehabt/

 

Tag 5:

https://johnnys-world.com/2017/09/05/5-tag-triefnass-sonnig-kabbelig/

 

Tag 6:

https://johnnys-world.com/2017/09/05/tag-6-inseln-faehren-und-museum/

 

Tag 7:

https://johnnys-world.com/2017/09/06/tag-7-steine-torf-und-ab-aufs-mainland/

 

Tag 8:

https://johnnys-world.com/2017/09/08/tag-8-nass-nasser-durchgeweicht/

 

Tag 9:

https://johnnys-world.com/2017/09/09/tag-9-probleme-katastrophen-und-ein-gutes-ende/

 

Tag 10:

https://johnnys-world.com/2017/09/12/tag-10-highlander-kalte-lochs-und-die-trostloseste-kirmes-in-ganz-schottland/

 

Tag 11:

https://johnnys-world.com/2017/09/14/tag-11-long-way-home-oder-wie-man-es-schafft-auf-den-letzten-tag-sein-mopped-zu-dropen/

Tag 11 – long way home … oder wie man es schafft auf den letzten Tag sein Mopped zu dropen.

So, das wars… unsere Zeit in Schottland ist zuende. Jetzt geht es nurnoch zurück nach Newcastle und von da mit der Fähre nach Amsterdam. Von da sind es dann nurnoch knapp 400 Autobahnkilometer bis nach Hause.

Hört sich eigentlich einfach an, was soll da noch schiefgehen?

Tja, zuallererst einmal das Auschecken im Travelodge „Commodors Inn“ zum Beispiel. Ihr erninnert euch noch das von der Booking.com Buchung von 2 Doppelzimmern nur ein Zimmer beim Hotel angekommen ist und ich ein Zimmer nachbuchen musste?

Nun, die Buchung für das zweite Zimmer ist irgendwann im Laufe des Abends auch noch im Hotelsystem eingetrudelt und nun wurden uns 3 Doppelzimmer berechnet und das Hotelsystem vor Ort kann das Problem nicht beheben. Super! Also müssen wir uns, wenn wir unsere Kartenabrechnungen erhalten haben mit der Travellodge-Zentrale in Verbindung setzen, den Fall schildern und das Geld für ein Zimmer zurückforder. Bin mal gespannt ob das klappt.

Egal, also Klamotten auf Bike und zum Frühstück. Problem: heute haben wir es geschafft man zeitig aus dem Bett zu kommen und stehen um 9.10 Uhr vor dem Lokal unserer Wahl und… Frühstück erst ab 10.00 Uhr. Genau wie in den anderen Lokalen im Ort!

Also machen wir uns mit leeren Magen auf den Weg und versuchen unterwegs was zum Frühstücken zu finden. Irgendwo auf der schottischen Autobahn M74 finden wir dann gegen 10.00 Uhr auch eine Raststätte und nehmen ein letztes schottisches (Porridge) Frühstück zu uns und trinken eine Tasse des durchsichtigsten Kaffees den ich seit langem gesehen habe und weiter gehts.

Kurz vor der schottischen Grenze müssen wir eine gesperrte Straße umfahren und da passierte es dann. Bisher hatten wir ja reichlich Pech, aber einen Unfall hatten wir noch nicht. Michael hatte morgends noch gescherzt das wir uns einige Zeit Reserve für die Fahrt zur Fähre einplannen sollten falls noch etwas, wie zum beispiel ein Unfall passiert.

Tja, was soll ich sagen, der Teufel ist ein Eichhörnchen und hat das wohl gehört.

Also erwischt es mich dann auch kurz hinter Hawick auf einer unübersichlichen Singletrack-Road in einem kleinen Waldstück. Hiner einer 90 Gradkurve kommt uns mitten auf der Fahrspur ein Fahrzeug entgegen. Nico kommt noch heile dran vorbei, mich erwischt er als ich gerade aus der Kurve komme. Platz auf der Straße lässt mir der entgegenkommende PKW nicht also muss ich auf die Bankette ausweichen und die ist aufgrund der heftigen Regenfälle der letzen Tage nurnoch eine glitschige Matsche.

Meine Reifen greifen nicht mehr, das Hinterrad rutscht links weg, ich kippe nach rechts, mein rechter Koffer setzt auf und reißt die ganze Fuhre um. Nach einer 180 Grad Drehung und einigen Metern Rutschpartie komme ich zu liegen. Der PKW hat das ganze wohl nicht mal bemerkt den er macht sich fix davon.

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Ich springe fluchend wie Rumpelstilzchen um mein „erlegtes Reittier“. Die Jungs sind fix bei mir und helfen die arme CRF wieder aufzurichten. Aber zum Glück ist weder mir (danke Protektoren und Koffern) noch meiner Africa Twin ernsteres passiert. Der rechte Koffer ist zwar völlig verzogen (und zuhause sollte ich feststellen das ich ihn nurnoch unter Gewaltanwendung vom Träger abbekomme) und die Kunststoffecke kaputt und die Sturzbügeltaschen sind durchgescheuert , aber ansonsten haben nur die Handprotektoren ein paar Kratzer abbekommen. Glück im Umglück… wie schon so oft auf dieser Reise.

Also, durchschnaufen und wieder ab auf Mopped.  Gut das wir einiges an „Sparetime“ eingeplant hatten.

Kurz nach der schottisch-englischen Grenze machen wir dann noch ein kurze Kaffeepause im Northumberland Nationalpark beim „Last Cafe in England“. Hier stehen etliche Motorräder und drinnen Motorradfahrer aus aller Herren Länder beim verschnaufen. Nach einer Tasse erstaunlich leckerem Instantkaffee gehts weiter Richtung Newcastle.

10 km vor der Fähre tanken wir noch kurz voll (das Benzin ist hier gut 30 Cent günstiger als auf dem Festland) und dann gehts weiter zu Fähre und wir kommen, wie könnte es anders sein, wieder auf den letzen Drücker bei der Fähre an und fahren wieder als welche der Letzen in den Laderaum.

Fix die Klamotten in die „riesige“ 4er-Kabine (diemal zum Glück eine Außenkabine mit Fenster) gebracht, umgezogen und ab auf Deck. Als wir oben ankommen hat die Fähre schon abgelegt und fährt gerade aus dem Hafen von Newcastle herraus Richtung Ärmelkanal.

Kaum das wir auf See sind nicht der Wellengang erheblich zu und der Wind frischt auch auf. Das Schiff wiegt sich in den Wellen und den Rest der überfahrt bewegt sich jeder Passagier wie volltrunken durchs Schiff. Nach einem kurzen Abendbrot in der Kabine machen wir uns auf das Schiff zu erkunden. Wir entschliessen uns zum Besuch des Bordkinos, Der neue Spiderman läuft dort. Nunja, Kino ist etwas hochgestapelt. Ein Beamer mittlerer Qualität, Stereoboxen und Klubsessel sind definitv weniger Kino als mein „Cecilien-Lichtspielhaus“ daheim, aber der Film ist unterhaltsam und kurzweilig.

Nach dem Film versacken wir noch etwas im bordeigenen Pub mit Live-Music und gegen 0.30 Uhr sinken wir zufrieden in unsere Kojen wo wir dann vom Seegang fix in den Schlaf geschaukelt werden.

Morgens werden wir vom Käptn mit einer Durchsage geweckt. Ausgrund des Wetters und eines „technischen Problems“ haben wir Verspätung und werden erst gegen 11.15 statt um 09.00 wie eigentlich geplant in Amsterdam ankommen.

IMG_5436.jpgAlso gönnen wir uns alle noch eine Runde Extraschlaf. Nach einem spartanischen Frühstück packen wir dann unsere Sachen zusammen und fahren gegen 11.45 Uhr von der Fähre.

Amsterdam begrüßt uns mit typisch schottischem Wetter. Noch auf der Fähre haben wir uns voneinander verabschiedet. Nico und ich wollen auf schnellstem Weg nach hause, Michi und Andrew müssen noch zum BMW Händler bei dem Andrew sein Bike gemietet hat und wo seine (immer noch defekte) 650er steht. Dort müssen wie dann noch einmal die Batterien tauschen und dann geht es für Andrew mit dem Zug nach hause während Michael mit seiner 800er und einer vollen Batterie den Weg nach Hause antritt.

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Nico und ich kommen nach nicht ganze 4 Stunden und einer Tank und Rastpause um 15.40 zuhause an. Michi erreicht um 17.15 heimische Gefielde und Andrew meldet sich um kurz nach Neun Uhr abends als heile zuhause angekommen.

Das wars dann, nach gut 3150 km zig Fährfahrten, unzähligen Regenstunden und jeder Menge tollen Erlebnissen sind wir wieder daheim.

Schön wars! Danke an Nico, Michi und Andrew sowie an meine Frau (und meine Kinder) das alles so geklappt hat.

 

Tag 10 – Highlander, kalte Lochs und die trostloseste Kirmes in ganz Schottland

Zum Frühstück treffen wir uns im „Braemar Bothy Cafe“ einen süssen Cafe im „Ortskern“ von Braemar.

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Nach einemreichlichen und leckeren Frühstück stöbern wir noch etwas durchen den direkt angeschlossenen Trekkingladen „Mountain Sports“. Wirklich ein top sortierter Shop in dem man gut den ein oder anderen Ausfall der persönlichen Ausrüstung ausgleichen kann.

Danach geht es gut ausgeruht auf die Bikes. Unser erstes Ziel sind die Highland-Games im 60 km entfernten Pitlochry.

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Das Wetter meint es heute gut mit uns, wir erleben, nach etwas Startschwierigkeiten, einen lupenreinen schottischen Spätsommertag. Sonne, wenig Wind und Temperaturen von 20-22 Grad machen das Fahren zur wahren Freude.

Der Weg noch Pitlochry führt erst wieder duch die typisch schottische Landschaft der Cairngorms um uns dann ins vor Leben brummende Pitlochry zu bringen. Hier steppt sprichwörtlich der Bär. Das Städchen platzt aus allen Nähten, soviele Autos auf einen Haufen hab ich seit Tagen nicht mehr gesehen.

Die Highland-Games sind für die schottischen Ortschaften sowas wie bei uns in Ostwestfalen das Schützenfest.

Entstanden sind die ursprünglich aus den traditionellen Gatherings bei denen die Clansmen ihrem Laird Gefolgschaft schworen. Im Anschluss an den feierlichen Akt wurden dann Spiele in den verschiedensten Disziplienen aufgetragen um die fährigsten Krieger der jeweiligen Clans rauszufinden.

Heute ist es ein riesiger Volksrummel rund um einen Sportplatz. Da gibt es dann Sprintrennen bei denen schon die Kleinsten antreten können, Rennradfahren auf Wiese, Tanzwettbewerbe, Pipeband-Contest und natürlich die klassichen „Strong-Men“ Disziplinen bei denen dann das Baumstammwerfen den Höhepunkt bildet (so lange konnten wir leider nicht bleiben)

Rund um das sportliche Geschehen gibt es jede Menge leckeres zu Essen und zu Trinken, diverse Wohltätige Organisationen haben Bespassungs- und Infostände aufgebaut und auch der Andeckenjäger kommt nicht zu kurz. Alles in allem ein 1a Familienfest im charmanten Folkloregewand.

Als wir Pitlochry den Rücken zuwenden wird noch kurz getankt und weiter geht der Weg Richtung Edinburgh. IMG_5311.jpg

Nach einigen Kilometern machen wir kurz Pause um eine Unterkunft in Edinburgh zu buchen. Da aber Wochenende ist ist die Stadt völlig ausgebucht und die noch verfügbaren Zimmer sind nicht unter 100,- € pro Kopf zu haben. Da kommt der Schotte ins uns durch und wir entscheiden uns dafür unsere Pläne anzuwandeln und unser nächstes Ziel heißt (wieder mal) Helensburgh. Dort finden wir im „Commodore Inn“ 2 Zweitbettzimmer die pro Person 30 € kosten. Schwupps – online gebucht und ab gehts.

Von der A9 geht es bald ab auf die A827 die sich über viele Kilometer am Loch Venachar entlangschlängelt. Und wie wir da so schön am Loch entlangfahren überkommt die jungs der dringende Wunsch baden zu gehen.

Also kurzerhand angehalten, aus den Motorradklamotten gepellt und hop hop ins Wasser… ins EISKALTE Wasser. Dementsprechend fällt die Schwimmübung zeitlich sehr übersichlich aus und schon schnell sitzen die Jungs wieder in der Sonne und lassen sich von ihr trocknen.

Kurz vor Helensburgh trennen sich kurzfristig unsere Wege, die Jungs wollen noch ne Runde um den See drehen. Ich passe, die Sonne steht schon tief und ich sehe kaum noch was (Brille, Sonnenvisier, Pinlockvisier, Helmvisier ergeben keine gute Kombi bei tiefstehender Sonne) Also fahre ich schon mal alleine vor zum Hotel.

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Dort angekommen muss ich feststellen das nur ein Zweitbettzimmer auf uns gebucht wurde, das zweite ist nicht im System angekommen. Zum Glück ist noch ein Zimmer frei das ich dann fix noch buche und alles ist Gut.

Kurzdrauf kommen die Jungs und nach Duschen und umziehen machen wir einen kleinen Spaziergang am See entlang. Da wir noch etwas Zeit haben bis zu dem Termin in dem im Cattle & Creel unser reservierter Tisch frei ist beschliessen wir der „Kirmes“ am Seeufer einen Besuch abzustatten.

Ich hab selten etwas so trauriges und so gruseliges gesehen wie diese Kirmes. Es sieht aus als würde sie seid 30 Jahren dort stehen und seid dem ist nicht daran renoviert worden bis auf 5 Jugendliche dir auch schnell wieder das Weite suchen sind wir die einzigen Besucher der „Funfair“. Wir könnten also mit jeder der Fahratraktionen fahren und hätten sie ganz für uns. Aber weder Achterbahn, der Autoscouter oder der Musikexpress sind in sonderlich vertrauenserweckendem Zustand und so lasen wir es doch lieber bleiben (gegen Michaels heftigen Protest, er wäre gerne mit einem der Karussels gefahren – Gefahrensucher der er ist)

Danach gehts dann ins Restaurant lecker was essen und der Abend klingt dann bei Livemusik im Pub “ The Clyde Bar“ aus.

Tag 9 – Probleme, Katastrophen und ein gutes Ende

 

Es hatte alles so gut angefangen. Der Abend vorher war recht lang, so gegen 02.45 waren wir endlich im Bett und haben dementsprechend auch schön lange geschlafen.

So gegen 10.30 haben wir unsere sieben Sachen auf den Bikes verzurrt und ziehen los um uns ein Frühstück zu jagen.

Das Wetter ist wie ein gutes Stück Speck… schön durchwachsen. Sonne und Regen wechseln sich ab, typisches Wetter für Schottland.

Nach dem Frühstück geht es noch in ein Touri-Nepp Laden um ein paar Andenken zu kaufen (Nessi ist hier in direkter Nachbarschaft zu Loch Ness natürlich ein riesiges Thema) dann geht es zurück zu den Bikes.

Ab da geht es bergab. Michi hatte gestern schon gemerkt das etwas mit seinem Starter nicht stimmt und auch heute begleitet uns die Sorge das die 800er GS schwächeln könnte. Aber letztendlich springt sie an auch wenn klar ist das die Batterie nicht mehr richtig geladen wird.

Als wenn das nicht reichen würde haben sich bei meiner CRF 1000 die 4 Schrauben vorne am Fender abgerüttelt, man sollte meinen sowas passiert nur bei einer Harley, aber nein. Honda kann das auch. Nun hängt der Fender nurnoch an den hinteren beiden Schrauben, die, zum Glück, sich nicht gelöst haben.  Mal schauen wie wir das lösen können, erstmal wird das so noch halten.

Wir haben uns heute eine Tour am Loch Ness Ufer entlang und den Besuch beim Schlachtfeld von Culloden vorgenommen, anschließend wollen wir noch einige Kilometer noch Süden machen damit wir morgen bequem   Edinburgh erreichen können.

Wir schaffen es nicht mal aus Inverness hinaus da stirbt Michis GS ab. So ein Mist. Batterie ist völlig alle. Dankenswerterweise ist die 800er fast direkt vor der örtlichen BMW Motorräder Niederlassung verreckt. Ein zufällig vorbeikommender Streifenwagen sichert fix noch den Verkehr so das Michi eben das Bike die 20 Meter bis auf den Hof des BMW Händlers schieben kann. Danke an die Inverness Police.

Wir beschließen das Andrew, Nico und ich den Kurztrip zu Loch Ness machen während Michael mit den sehr hilfsbereiten BMW Mitarbeitern versucht rauszufinden was mit GS nicht stimmt.

Loch Ness stellt sich als schöner aber unterm Strich langweiliger See heraus und wir drehen auf der Hälfte wieder um. Einmal steigt uns starker Fischgeruch in die Nase… haben wir Nessi gerade knapp verpasst? Wir werden es nie erfahren.

Wieder beim BMW Händler erfahren wir das die Lichtmaschine der 800 er hin ist, daher wird die Batterie nicht geladen und das Bike zieht sie nach und nach Leer.

Einer der Techniker hat die rettende Idee, Andrew und Michi müssen immer die Batterien tauschen. Andrew fährt die Batterie mit seiner Leih-800er voll und Michael fährt sie dann wieder leer. Läuft! So sollte es gehen.

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Dank eines Anrufs bei meinem Freundlichen weiß ich welche Schrauben ich für den Fender brauche (Danke an Motorrad Huneke) Daher hab ich mir mittlerweile aus einem Baumarkt Schrauben besorgt, da sie nicht genau passen habe ich das ganze mit Distanzstücken und Panzertape passend gemacht. Sieht nicht gut aus, aber es sollte wohl halten.

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Da die Zeit nun etwas knapp wird skippen wir den Besuch den Culloden Schlachtfelds und fahren Richtung Süden. Das Wetter zeigt sich weiterhin sehr wechselhaft, in der einen Minute strahlender Sonnenschein, in der nächsten Regen und in der wieder nächsten dann beides gleichzeitig.

Also fahren wir erst über die A96 über Culloden um dann auf die A939, die Highlandroad zu wechseln. In Grandtown on Spey überrascht uns wieder mal ein richtig böser Schauer und wir nutzen die Gunst der Stunde uns bei einer der wenigen Tankstellen unter zu stellen.

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Kurzdrauf ist der übelste Regen vorbei und es geht weiter.

Nun sind wir im Cairngorms National Park. Diese hält Landschaftlich einiges parat. Zuerst sind da die super weitläufigen fast schon flachen Heidelandschaften immer wieder unterbrochen von Kleineren Lochs und Mischwäldern.

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Nach und nach kommen wir in höhere Lagen und fahren durch Skigebiete voll stillstehender Skilifte und Schneekanonen.

Das Wetter hat sich verschlechtert und (wiedereinmal) fahren wir in strömendem Regen.

In der Gegend um Cockbride wird es dann endlich wieder besser und beim Wechsel auf die A93 kommen wir in eine  zauberhafte Gegend. An den Ufern des River Dee hat sich eine wunderschöne schon fast verwunschen wirkende Mischwaldlandschaft angesiedelt die einen an die alten Elfen und Feen Sagen des alten Schottlands denken lässt.

Dann haben wir gegen 19.00 Uhr endlich Braemar erreicht und werden am Ortseingang von Braemar-Castle begrüßt.

Braemar ist ein wunderschönes kleines Städchen mit ganz viel Charm und noch mehr alten Häusern.

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Ich bin im „The Invercauld Arms Hotel“ untergekommen, die Jungs haben ihre Zelte auf dem naheliegender Campingplatz aufgeschlagen.

Zum Essen treffen wir uns im sehr zu empfehlenden Restaurant des „Braemar Lodge Hotel“. Das Essen dort ist sehr gut, die Portionen reichlich und preislich sehr in Ordnung. Nach dem Essen versacken wir noch in der urigen Hotelbar die über 300 verschiedene Whiskeysorten im Angebot hat!!!

Und so sinke ich letztendlich vollgefüttert, leicht angetüttert und rundum zufrieden in mein Bettchen. Letztendlich wird halt doch alles gut. Gute Nacht.

Tag 8 – nass, nasser, durchgeweicht

Long Story short: Regen, soviel Regen

Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und gestern stand mein Motorrad noch auf einem Parkplatz, heute morgen stand es mitten in einem kleinen See. Bezeichnend für diesen Tag.

Nachdem ich mein Bike bepackt ist fahre ich rüber zum Campingplatz der Jungs um sie um 08.00 zu wecken. Danach fahr ich zum Campingplatz-Restaurant „Barn“.

Die machen eigentlich erst um 09.00 auf aber als er mich triefend nass in der Tür stehen sieht lässt mich der Wirt rein und meint ich könnte drinnen im Trockenen warten bis er aufmacht, und so komme ich als erster Kunde des Tages an einen leckeren Kaffee aus der frisch gereinigten Maschine.

Danach gibt er mir die Frühstückskarte. Ich frage nach Porridge, der nicht auf der Karte steht und extra für mich macht er eine Portion aus seinem privaten Vorrat. Netter Typ!

So gegen 10.00 kommen die Jungs rein und nach einem reichlichen Frühstück ihrerseits geht es los Richtung Applecross.

Die Strecke dahin ist wunderschön, aber wegen dem Wetter sieht man davon nicht allzuviel. Aber trotz des strömenden Regens macht es einen Riesenspass und die Landschaft ist trotzdem mehr als beeindruckend.

Endlich in Applecross angekommen sind wir alle Fertig und pitschnass.

Nach einer erholsamen Pause im Applecross Garden Café geht es wieder raus in den Regen – ab Richtung Inverness.

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Dafür geht es in die Berge und wir fahren direkt in die tiefhängenden Wolken. Die Sicht geht teilweise auf unter 20 Meter, die Visiere beschlagen, das Fahren ist sehr anstrengend aber als wir auf der anderen Seite des Berges runterkommen ist es ein echter Augenöffner.

Rundum stürzen von den Bergen reißende Bäche ins Tal und fließen Richtung Meer.

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Nun sind es noch gut 100 km bis Inverness. Also schnell noch etwas nachtanken damit es bis dort reicht, dankenswerter Weise hört es gerade da zu regnen um Minuten später wieder umso stärker loszulegen.

30 km vor Inverness machen wir noch eine Pause zum aufwärmen, Kaffee trinken, Haggis Burger essen. Weiter gehts.

Der Himmel reißt endlich auf und wir rollen im Trockenen nach Inverness ein. Das Umland von Inverness ist so typisch für Schottland wie Paderborner Landbrot aber wenn man über die grosse Brücke über Loch Ness in die Stadt einfährt weiß man mit Sicherheit das man in Schottland ist.

Die Stadt quillt über von der schottischen „heritage Industrie“ Alles hier ist auf Touristen ausgelegt und gibt sich als Tor zum „echten Schottland“ den Highlands. Es ist eine wirklich nette kleine Stadt.

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Nach dem Bezug unserer Unterkunft geht es ab in die Stadt, essen, trinken, Spaß haben.

Tag 7 – Steine, Torf und ab aufs „Mainland“

 

Gut erholt krabbel ich aus meinem Hochbett, wie damals beim Bund, nur schöner. Nach einem spartanischen Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen und verstauen alles wieder auf den Bikes.

Dann nutzen wir die Gelegenheit und streifen einmal durch das Museumsdorf und können einem Tweetweber bei der Arbeit zusehen. „Sie“ wäre heute etwas zickig, das wäre seid über 2 Jahren nicht mehr vorgekommen. Auf die Frage wie alt „Sie“ den wäre heißt es „a hundret years“. Das ist mal haltbare Mechanik.

Wir verabschieden uns von unseren Mitbewohnerinen und man wünscht sich gegenseitig eine gute Reise.

Bei leichtem Nieselregen fahren wir los Richtung der „Standing Stones von Callanish“. Dabei handelt es sich um die größte bekannte Steinformation der Megalithkultur. Sie besteht aus insgesamt 12 Steinkreisen, wir besuchen die Größte von ihnen.

Nach dem wir uns genug gewundert haben warum sich jemand solche Mühe mit diese, teilweise echt riesigen, Steinen gemacht hat fahren wir weiter Richtung Stornoway.

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Die gut ausgebaute Straße bringt uns schnell unserem Ziel näher. Durch die typisch karge Heidelandschaft der äußeren Hebriden, vorbei an etlichen Torfabbaustellen kommen wir schon bald in der Hafenstadt an.

Zum Thema Torf, dies ist auf den Inseln immer noch übliches Heizmaterial da Holz dort absolute Mangelware ist und somit zu wertvoll zum verbrennen. Und so liegt nicht selten der würzige Duft von verbranntem Torf in der Luft wenn man durch die kleinen Ortschaften fährt.

In Stornoway angekommen wird erstmal wieder getankt und dann geht es Richtung Fährterminal. Kurz vor dem Terminal finden wir eine „Fish &Chips“ Bude und es wird erstmal Mittag gegessen.

Darüber vergessen wir etwas die Zeit und fahren als allerletztes auf die Fähre die uns nach Ullapool bringen soll.

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Die Überfährt verläuft so weit ereignislos, beim Verlassen der Fähre treffen wir Nina, eins der Mädels aus dem Hostel noch einmal wieder. Sie macht sich mit dem Fahrrad Richtung Inverness auf den Weg. Man wünscht sich nochmals eine Gute Reise und schon ist sie weg.

Wir kaufen Zutaten fürs Abendessen in Ullapool und machen uns dann auch auf den Weg. Das Städchen Gairloch ist unser heutiges Ziel.

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Der Weg raus aus Ullapool bietet ein untypisches Landschaftsbild – Bäume… und nicht nur die Nadelholzmonokulturen sondern richtige kleine Mischwälder. Man fühlt sich an Skandinavische Fjords erinnert.

Doch bald setzt sich wieder die typische Highland-Landschaft durch. Schön kurvig zieht sich die Straße an der Küste südwärts und um 18.30 erreichen wir Gairloch.

Nach einem fürstlichen Abendessen vom Campingkocher kippt das Wetter. Der Wind wird kälter, die Temperatur geht unter 10 Grad und es beginnt zu Regnen. Die Jungs krabbeln in ihre Zelte und ich gehe in die Jugendherberge in der ich mich für die Nacht einquartiert habe.

Die Wettervorhersage für morgen sieht übel aus, mal sehn was der Tag bringen wird.

Tag 6 – Inseln, Fähren und Museum

 

Gestern Abend haben wir uns getrennt… nur für die Nacht! Die Jungs wollten unbedingt am Strand Zelten, mein Rücken verlangt nach einem echten Bed. Also haben wir uns in Lochmaddy getrennt und haben verabredet das ich morgens zum Campside zum Rest der Truppe stoße und wir dann von dort wieder zusammen weiterfahren.

Also habe ich mir ein nettes B&B gesucht und bin beim „Old Courthouse“ in Lochmaddy fündig geworden. Zwei andere waren schon ausgebucht, doch ich hätte es schlimmer treffen können. Das „Old Courthouse“ ist ein B&B das seid 1827 seine Betten müden Reisenden anbietet.

Doof ist das das W-LAN nur auf dem Treppenhaus funktioniert aber nicht auf meinem nem Zimmer, aber immerhin gibt es einen Internetzugang, ganz im Gegensatz zu Handyempfang. Kein Netz – das ist hier die Hauptanzeige auf meinem Handy. Dummerweise auch bei den andern.

Nach einer ruhigen Nacht, einer warmen Dusche und meinem ersten Porridge (gesalzener Haferbrei – typisch schottisch) zum Frühstück ma Bett ich mich frohen Mutes auf den Weg.

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Da es ja nunmal kein mobiles Internet auf den Inseln gibt ist Google keine Hilfe wenn man den abgesprochenen Campground nicht findet.

Fast 2 Stunden fahre ich alle möglichen und unmöglichen Straßen ab um die Anderen zu finden, ohne Erfolg. Anrufen geht auch nicht, kein Handyempfang bei den Jungs.

Also gebe ich auf, schreibe Nico eine SMS das wir uns an der Fähre treffen und mach mich auf dem Weg zum Fährterminal um bei einem Kaffee auf die Anderen zu warten… so der Plan.

Aber kein Plan übersteht den Kontakt mit der Wirklichkeit, vor allen nicht wenn es am Fähranleger nichts gibt außer einem nicht funktionierenden WLAN, einer kleinen Windmühle und einer besseren Bushaltestelle gibt.

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Um 12.00 Uhr bin ich der erste und für die nächste Stunde einzige Mensch weit und breit. Um 13.30 geht die Fähre und ab 13.00 trudeln andere Passagiere ein und Nico meldet sich das sie auf dem Weg sind.

Um 13.15 kommen die Jungs angefahren. Ich bin mittlerweile mit einem britischen Biker Päärchen ins Gespräch gekommen die von London nach Inverness gezogen sind und nun unter http://www.scotlandbybike.com geführte Motorradtouren durch Schottland anbietet. „It’s a lousy job, but someone has to do it!“ sagt er mit einem Augenzwinkern.

Nachdem wir erstmal auf der Fähre Richtung Isle of Lewis sind gibt er uns noch einige gute Tips für den Rest unserer Reise. Sehr nette Begegnung!

Nun nehmen wir von Leverburgh die nördlichen Inseln der äußeren Hebriden unter die Räder. Wir entscheiden uns gegen die direkten, gut ausgebauten Straßen der Westseite und entscheiden uns für die Singletrack-Roads auf der Ostseite der Insel und werden mit wahnsinnigen Landschaften entlohnt, man könnte meinen man wäre auf einen anderen Planeten. Andere Gegenden erinnern einen an die „Totensümpfe“ aus Herr der Ringe.

Die Singletracks ziehen sich schön kurvig durch die Insel bis wir dann in Tarbert wieder in die Zivilisation zurückkehren.

Danach geht es auf gut ausgebauten Straßen über die Isle of Harris zu unserer Übernachtungsmöglichkeit.

Wir wollen im Hostel im „The Gearrannan Blackhouses Museum“ übernachten. Die Blackhouses sind typische Wohnhäuser wie sie bis vor wenigen Jahrzehnten auf den Inseln üblich waren.

Das Hostel ist toll! Ich kann es jedem nur empfehlen. Das einzige Problem ist das es rundum somit wie nichts gibt, vor allem keine Einkaufsmöglichkeit oder Restaurants, und die Blackhouses sind für Selbstversorger.

Also schwingen wir uns auf die Bikes um noch etwas zu essen bekommen… und nach nur 20 km finden wir ein Restaurant… das keine Plätze mehr frei hat, 20 weiter Kilometer weiter finden wir endlich ein weiteres Restaurant in dem wir auch Plätze gibt.

Nach einem leckeren Essen geht es „Full Throttel“ zurück zu unsern Betten für diese Nacht. Als wir ankommen sind wir nicht mehr allein im Hostel. 5 Mädels haben auch eingecheckt. Mit 2 Belgierin, einer US-Amerikanerin, einer Inderin und einer Schweizerin sind wir ein sehr internationaler Haufen und bei einigen Gläsern Whiskey und Bier geht der Tag bei interessanten Gespächen zusende.

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5 Tag – Triefnass, sonnig, kabbelig

 

Nach einer erholsamen Nacht startet der Tag mit einem echt schottischem Frühstück. Danke dafür an unseren Meisterkoch Nico.

Leider wurden wir vom trommeln dicker Regentropfen auf dem Hüttendach geweckt, das Wetter ist über Nacht nicht besser geworden, aber die Klamotten sind über Nacht gut abgetrocknet. Außer Michis Stiefel, die sind immer noch klitschnass. Abhilfe sollen Tüten an den Füßen sorgen.

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Beim Beladen der Bikes im strömenden Regen sind wir in Minuten wieder pitschnass. Aber egal. Die Isle of Skye erwartet uns.

Der starke Regen der letzten Stunden hat die kleinen Rinnsale in den Hügeln und Bergen in reißende Bäche verwandelt.

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Der Wind stürmt über die Insel so das man bei Rückenwind bei bis zu Geschwindigkeiten von 90km/h keinen Gegenwind mehr hat und daher die dicken Regentropfen mit den schon längst durchnässten Handschuhen wegwischen um überhaupt etwas sehen zu können.

Wir fahren bei langsam schwächer werdenden Regen durch die vom Heidekraut lila getupfte Landschaft. Dann noch etwas über einer Stunde reißt der Himmel auf und man kann blau entdecken. Kurz darauf bricht die Sonne auf und offenbart die Schönheit der Isle of Skye.

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Wir machen kurz an der Castle Dunvegan Pause und trinken Kaffee. Dunvegan ist das Stammhaus der McLeoud, und seid über 700 Jahren immer wieder gebaut, umgebaut und erweitert worden. Der Eintritt kostet 13£ pro Person. Das schenken wir uns und fahren weiter auf der Skye 200.

Zumeist auf Singletrackroads erkunden wir die Insel.

Beim „Kilt Rock“ machen wir wieder kurz Pause genießen dem Sonnenschein und bewundern den wunderschönen Wasserfall bei dem der Bach direkt ins Meer stürzt.

Dann geht es weiter Richtung Uig, von dort geht um 18.00 Uhr unsere Fähre auf die äußeren Hebriden.

In Uig angekommen wird vollgetankt, ein paar Snacks gekauft und auf die Fähre gewartet. Als sie dann endlich ankommt sind wir die ersten die draufzahlen dürfen. Die Moppeds werden aufgebockt und abgespannt damit sie bei dem Seegang nicht umkippen können. Danach suchen wir uns eine gemütliche Sitzecke für die 2 Stündige Überfahrt.

Michael nutzt die Zeit um seine Füße zu trocknen, das mit den Tüten hat nicht so recht funktioniert und seine Socken sind so nass das man sie auswringen kann. Die Tüten sind im Stiefel nach vorne in die Stiefel gerutscht, da muss in den nächsten Tagen noch nachgebessert werden.

Die See ist kabbelig und es macht Spaß den Seegang auszubalancieren. Der Blick aus den Bugfenstern ist beeindruckend und macht Vorfreude auf die vor uns liegende Inselgruppe.

Um 20.00 Uhr öffnen sich die Fährtore und entlassen uns auf die Insel Uist und wir fahren in den Ort Lochmaddy ein. Jetzt noch einen Schlafplatz suchen und der Tag ist geschafft!

Tag 4 – Regen, ein Wiedersehen und einfach mal Glück gehabt

Verschlafen krabbele ich aus meinem Zelt und genieße gleich eine fantastische Aussicht auf den Strand.

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Leider kündigt sich ein Wetterumschwung an, der Himmel ist wolkenverhangen und grau, es liegt Regen in der Luft.

Also schnell die Zelte noch trocken abbauen, frühstücken, alles verstauen und los. Pünktlich zum Aufbruch öffnet der Himmel seine Schleusen… und es sollte diesen Tag nicht mehr aufhören zu regnen.

Nach den 15 km bis Tobermory sind wir komplett nass und suchen im Hafen nach einem Café. Das Tobermory Café (eine Mischung aus Bäkerei, Café, Restaurant und örtlicher Nahversorger) bietet uns Schutz vor den Elementen – und Free Wifi!!! Handyempfang ist nach wie vor Fehlanzeige. Aber so können wir über Slack (sowas wie WhatsApp nur in besser) Kontakt mit den beiden verlorenen Söhnen aufnehmen und tatsächlich haben wir eine Stunde später 2 tropfende Gestalten vor unserem Tisch stehen.

Sie waren gestern um 21.00 Uhr auf der Insel angekommen und hatten sich nun durch eine Regekilometer über die Insel gekämpft um endlich zu uns zu stoßen. Top Sache das!

Nach einigen Kaffees und etwas zu essen sind wir alle fit und Willens es wieder mit dem Regen aufzunehmen. Die Straße runter geht es zum Fähranleger und schon bald rollen wir auf die Fähre die uns wieder aufs Festland bringen soll.

Beim warten kommen wir mit einer Dame in Gespräch die zu Fuß und mit 2 Einkaufstüten bepackt auf die Fähre möchte. Sie erzählt das sie zum einkaufen immer auf die Insel käme da in dem Örtchen auf der anderen Seite, aus dem sie kommt, die Einkaufsmöglichkeiten noch viel geringer wären.

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Wärend der Überfahrt komme ich mit 2 irischen Harleyfahrern in Gespräch die uns (wie schon die polnischen Biker am Tag zuvor) eine Strecke namens Appelcross empfehlen.

Unser nächstes Ziel ist Mallaig, von dort geht die Fähre die uns auf die Isle auf Skye bringen soll. Also geht es weiter durch den strömenden Regen überland. Von der Landschaft bekommen wir kaum etwas mit durch die Regennassen Visiere der Helme geht die Konzentration ganz auf die Straße – die hier sogar die meiste Zeit keine Single-Tracks sondern zweispurig und Top ausgebaut sind (mit Hilfe von EU-Mitteln die diverse Schilder verkünden)

By the way, die Schotten mit denen wir so ins Gespräch gekommen sind halten den Brexit alle für eine schreckliche Idee und wirtschaftlichen Selbstmord. Sie würden gerne in der EU bleiben.

Socking wet und mit fast leerem Tank erreichen wir Mallaig und tanken an einer völlig verrosteten Hafentanke voll. Von dort geht es zum Fähranleger, doch leider müssen wir erfahren das die Fähre schon voll ist, die für morgen ist auch schon ausgebucht. Bei den Langstrecken-Fähren ist es im Gegensatz zu den Nahverbindungen so das man im Voraus buchen muss. Tolle Wurst! Also stehen wir im, immerhin trockenen Fährterminal und beratschlagen wie es weitergehen soll. Nach 15 Minuten Planung und Planlosigkeit geht auf einmal alles ganz schnell. Die Fährarbeiter haben Tetris mit den Autos auf der Fähre gespielt und noch Platz für 4 Bikes geschaffen.

Also fahren wir überstürzt und (mal wieder) als allerletztes auf die Fähre. Die Moppeds fix noch gesichert und 45 Minuten später rollen wir auf die Isle of Skye.

Der erste Weg führt uns in den Fährterminal. Wir haben es zwar auf die Insel geschafft, aber noch keine Ahnung wie wir wieder runterkommen. Aber auch hier haben wir wieder Glück, wir ergattern eine Fähre die uns am Dienstag nach Lochmaddy auf die äußeren Hebriden bringt.

Eine nette Dame kommt mit uns ins Gespäch und erzählt von ihren Motorradreisen in ihrer Jugend. Dann bietet sie uns an uns eine günstige Übernachtungsmöglichkeit zu zeigen. Leider stellt sich diese als „Bruchbude“ am Ar*** der Welt herausstellt. Wir suchen lieber weiter.

Fündig werden wir in Broadford, einem kleinen Küstenstädchen. Wir Quartieren uns in einer kleinen Blockhaushütte ein verwandeln diese mit unseren nassen Sachen und mithilfe der Heizkörper in eine Blockhaussauna.

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Nach Duschen, umziehen und Gearpflege (vor allem Trocknung) machen wir uns auf um etwas zu essen (mir hängt der Magen in den Knien, seid demFrühstück gab es ja nichts mehr).

Unser Hauswirt hat uns ein örtliches Restaurant empfohlen. Eine Mischung aus spanischer und schottischer Küche wird dort angeboten die sich als sehr lecker herausstellt.

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Nach dem Essen lassen wir bei einigen Glas Whiskey den Tag ausklingen und feiern das wir endlich wieder zusammen unterwegs sind.

Tag 3 – Lochs und Glens und die Farbe Lila

 

So, nachdem wir gestern den halben Tag im Funklöcher und ohne Wifi verbracht haben hier nun Tag drei – unser Start in die schottische Inselwelt.

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Nach einem ausgiebigen schottischem Frühstück geht es bei schönem Wetter Richtung Loch Lomont, dortmachen wir nen kurzen Stop und hören wie es bei Michael und Andrew läuft, von da geht es zum Loch Leven und dann zur Corran Ferry über den Loch Linneh. Danach geht es weiter in Richtung der Grampian Mountains.

Die Landschaft dort ist einfach umwerfend! Je weiter wir in die Grampians reinfahren desto beeindruckender wird die Landschaft und bietet dabei große Abwechselung.

Leider ist Wochenende und halb Glasgow nutzt das gute Wetter zu einem Ausflug. Daher kann man nirgends anhalten und Fotos machen, aber es könnte eh kein Foto das wiedergeben was man dort zu sehen bekommt. Landschaften wie aus „Herr der Ringe“ wechseln sich mit Wastelands aus Endzeitfilmen ab. Die merkwürdige Forstwirtschaftliche Praxis des Kahlschlags tut ihr überiges.

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Da gibt es Gebiete die aussehen wie die Lande von Mordor und wiederum welche die an die Weiten Rohans erinnern.

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Hier wird mir auch klar warum die Schotten so eine enge Beziehung zu der Farbe Lila haben… die meisten Blumen die hier blühen (die Diestel, Heidekraut und andere) sind lila und treten zum Teil sehr großflächig auf so das ganze Landstriche lila gescheckt aussehen.

Bald kommen wir nach Lochaline und besteigen die Fähre nach Fishnish auf der Isle of Mull.

Unser erstes Ziel auf dieser wunderschönen Insel ist Fidden Beach Südwest Zipfel der Küste. Über Pennyghael vorbei am Loch Scridain an einer toll gewundenen Küstenstraße.

Fidden selbst ist ein fantastische schöner Sandstrand, aber wenn man dort Zelten möchte empfehle ich Schmierwurst als Verpflegung, alles andere weht es einem vom Brot.

Als Tagesziel haben wir uns Calgary Beach ausgesucht um dort zu Zelten und uns mit unseren beiden Nachzüglern zu treffen.

Noch kurz ein Stop im Spar-Markt in Pennyghael und fürs Abendessen eingekauft und weiter geht’s!

Die knapp 100km dorthin gehören zu den schönsten Strecken die ich je gefahren habe! Landschaftlich wunderschön, abwechselungsreich, kaum ein gerader Meter und die ganze Zeit hoch und runter.

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Wahnsinnig anstrengend da man die ganze Zeit super konzentriert fahren muss aber es macht einen Riesenspass und ist einfach eine fantastische Strecke. Ein echter „Must-Drive-way“!

 

In Calgary erwartet uns ein weiterer Traumstrand mit Campingmöglichkeit. Dort treffen wir auf einen schottischen MC der nur aus polnischen Gastarbeitern besteht. Nach einem Abendbrot mit Haggis, Würstchen  und Whiskey haben wir einen netten Abend mit den polnischen Schotten, oder muss es schottische Polen heißen? Einer der Jungs fährt eine 750er Africa Twin, ein „Meeting- of-the-Generation“-Foto ist also ein Muss!

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Unsere Beiden schaffen es den Abend leider nicht mehr nach Calgary und da Mull ein einziges großes Funklöcher ist können wir uns auch nicht kontaktieren. Mal sehen was morgen ist.